Walter Wölkart ist uns vorausgegangen

Altbürgermeister Walter Wölkart ist uns vorausgegangen

Kaum zu fassen war es für alle, die ihn kannten, als die Botschaft übermittelt wurde, dass Walter Wölkart, vorletzter Bürgermeister  der ehem. Gemeinde Gundersdorf, im 69. Lebensjahr in der Nacht von 17. auf 18. Mai zu Hause sanft entschlafen ist.

Die Trauerfeier und anschließende Verabschiedung fand am Freitag, 22. Mai im engsten Familienkreise statt. Vor der Aufbahrungskapelle konnte Pfarrer Kan. Friedrich Trstenjak die Segnung und die Trauerzeremonie  vornehmen- der Gottesdienst wird ja zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Bgm Stephan Oswald würdigte ebenso tief trauernd das Lebenswerk von Freund und Amtskollegen Walter Wölkart. Er sprach  auch namens des ÖKB St. Stefan, dem er seit 2000 angehörte, der Freiwilligen Feuerwehr, des Sportvereines, wo er u.a. auch eine Zeit lang als Sektionsleiter tätig war  , der beiden Eisschützenvereine St. Stefan und Auenhöller und  der Wassergenossenschaft Gundersdorf , wo er wichtige Akzente setzen konnte, den großen Dank aus.      

Walter Maria Wölkart wurde am 5. Juli 1951 als drittes Kind von Rosina und Karl Wölkart in Kainach geboren. Sein Geburtshaus, in dem er mit seinen beiden älteren Brüdern ein Jahr lebte, war die „Kasler-Keuschen“, eine mehr als baufällige Bretterhütte in Breitenbach.

1952 übersiedelte die ganze Familie nach Lemsitz, wo das Anwesen „Hirschnigl“ angekauft wurde.  Walter besuchte in St. Stefan acht Jahre die Volksschule und begann anschließend eine Tischlerlehre bei der nahegelegenen Tischlerei Strohmaier. Nach der erfolgreich abgelegten Gesellenprüfung leistete er seinen Präsenzdienst und wechselte dann in die Baubranche, in welcher er auch bis zu seinem beruflichen Ende bei der Fa. Porr erfolgreich tätig war.

Er war gerade mal 21 Jahre alt, als 1972 seine Mutter verstarb. Im selben Jahr lernte er auch Franziska Muster aus Gundersdorf kennen, welche ihm 1973 seinen ersten Sohn Wolfgang gebar. Am 16. Februar 1974 ehelichte er seine Franziska und im Oktober 1974 kam der zweite Sohn Walter zur Welt.

1975 begann dann sein politischer Werdegang als Gemeinderat in der damaligen Gemeinde Gundersdorf. 25 Jahre später, am 20. April  2000, übernahm er dann auch als Bürgermeister die Geschicke der kleinen Gemeinde, welche er bis zu der Amtsübergabe an Andreas Klement am 28. April 2010 lenkte. Die Funktionen als Gemeinderat von 1975-2000,  Bürgermeister von 2000 bis 2010, Bauausschussobmann ab 1990, Wassergenossenschaftsobmann von 1995 bis 2008 sprechen eine klare Sprache.

Higlights aus der ersten Periode 2001-2005 Straßenbau  u. Straßenbeleuchtung in Gundersdorf und Grubberg,   Gedenkstein ehem. VS Hochstrassen, Gemeindehaussanierung,  Ortsbildgestaltung,  Kanalbau und die Wappenverleihung. 2005-2010 Bau der FF-Gerätehalle, Info Tafeln –Wanderwege, Steinmauer am Busparkplatz, Rutschungssanierung Gemeindehaus, Sicherung der Wasserversorgung etc.

Nicht zuletzt konnten ihm die Gemeindeverantwortlichen als sichtbares Zeichen des Dankes am 12. September in einer Festsitzung und würdevollen Feier den Ehrenring und den Wappenteller der Gemeinde Gundersdorf übereichen. Zusätzlich wurde er mit dem Ehrendiplom des Landes Stmk und der Florianiplakette ausgezeichnet. Der  Schlusssatz von ihm damals: „35 Jahre im Dienste der Gemeinde- ich bereue keine Sekunde“.    

In seiner politischen Ära musste er auch privat noch zwei weitere, bittere Schicksalsschläge hinnehmen. 1985 verstarb sein Vater Karl und im Jänner 2001 leider auch sein Bruder Max Wölkart nach langer, schwerer Krankheit.

Nach dem Ende seiner beruflichen und politischen Schaffenszeit war sein Leben geprägt von seiner großen Leidenschaft, dem Kartenspielen. Ein schnelles Bummerl- oder gar mehrere hintereinander – gingen sich bei ihm immer aus. Auch seine drei Enkelkinder  Ciara, Raphael und Sophie zauberten ihm oft ein Lächeln in sein Gesicht.

Es ist nicht schwer einem Menschen, der allen geholfen hat und weit über die Gemeindegrenzen beliebt war, den Dank auszudrücken- und das sei  auch auf diesem Wege versucht.

Ebenso  voller Freude mit ihm gearbeitet und gelebt zu haben,  an ihn stets ehrend zu denken,  ist uns Verpflichtung. Dieses Gedenken ist ihm gewiss-möge er ihn Frieden ruhen!

Text und BIld: Alois Rumpf